Zeit für ein Abendteuer 

Es war schon lange Zeit mein Wunsch, ein Traum: Einmal nach SÜDAFRIKA! 
Das Land ist fern und ohne Flugzeug nur sehr aufwendig zu erreichen. Und da liegt auch schon der Grund für die bisherige Verweigerung zur Auswahl als geeignetes familiäres Urlaubsziel. Platz- und Flugangst ist da so ein Problem, was sich nicht schnell und einfach ändern läßt. 

Aber es ergab sich, das ich zusammen mit meinem guten Freund Ralf vom 05.04. bis 22.04. 2024 eine Reise in dieses facettenreiche Land antreten konnte. Nachfolgend eine Auswahl aus den unzähligen Fotos die dort entstanden. Aber vorab ein....

Ein Erfahrungsbericht der besonderen Art 

Unsere Reiseroute der eigentlichen Tour via PKW durch Südafrika und Eswatini (früher Swasiland)    vom Di. 9. - Sa. 20. April 2024


Vorab: Es war eine traumhafte Reise voller eindrucksvoller Erlebnisse. Gefühlt viel mehr als nur die zehn Tage. Noch Tage danach sah ich uns, sobald ich abends zum Schlafen die Augen geschlossen hatte, auf Safari durch tierreiche Gegenden schaukeln. Das vermischte sich dann zwar immer mehr mit der offensichtlichen traumhaften Verarbeitung aktueller Erlebnisse, was teilweise zu obskuren Traumerlebnissen führte, aber die Basiseindrücke scheinen fest im Gedächtnis verankert zu sein. 

Erlebnisreich und beeindruckend, ja so kann man es wohl in Kurzfassung beschreiben, jedoch gibt es auch Dinge, die nachdenklich stimmten, gar eine bedrückende Wirkung hatten. In erster Linie ist da der Wohlstandsunterschied, der dort augenscheinlich wird. Im schlimmsten Falle „Armut ohne Sicherungsnetz“ was Menschen auf die Straße, betteln an fast jede Ampel in Kapstadt treibt. Dann eine gefühlte „Grundunsicherheit“. Wir haben zwar nie Probleme gehabt, zumindest keine augenscheinlichen. Es gab ein, zwei Situationen, da wussten wir nicht so recht woran wir waren oder hätten geraten können. Grundsätzlich gilt jedoch Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und eine Herausforderung von Glück sollte man auch in Südafrika unterlassen und bedacht agieren. Aber das sollte man in Frankfurt am Main in Bahnhofsgegend, oder Marseille in einschlägigen Vierteln auch. Das was eher traurig stimmte ist die unbeschreiblich schöne Natur, die nicht sorgenfrei, na sagen wir besser unbedarft „genutzt“ werden kann. Eine Wanderung im Blade River Canyon ist sicher reizvoll, birgt aber so manch Gefahr. Was lobe ich mir da meine Heimatstadt Leipzig. Da kann ich einfach alleine losziehen und an fast jedem Ort mein Salat zum Mittag auf einer Parkbank, oder auf der Wiese sitzend, verspeisen. Wie schön ist es da durch die Heide zu laufen, ohne nach gefährlichem Großwild und/oder giftigen Kleingetier Ausschau halten zu müssen.🙃

Sicherlich könnte ich über die markanten Sehenswürdigkeiten der Tour schreiben, das findet man aber auch bei Google und Co. Vielmehr möchte ich diese wundervolle Reise an Hand kleiner persönlicher Episoden und Eindrücke reflektieren. Viel Spaß beim Lesen! 

Kann es losgehen?

Ok, ich nehme ich mit auf die Reise. Anhand von kurzen Episoden könnt Ihr an meinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben. Es sind nicht die "traditionellen" fotografischen Eindrücke, sondern eher schriftliche Gedanken, die mit einem Foto ergänzt wurden.

Die Kamera war immer dabei, ok manchmal auch "nur" das iPhone ;-) 

Natürlich gibt es auch zahlreiche Fotos und Videosequenzen....

Es geht los....

23 Kilo Maximalkoffergewicht ist nicht soooo viel. 

Ist man über 10 Tage in Südafrika unterwegs, sind 23 Kilo nicht besonders viel. Zudem ja bereits die Wettervorschau auch Temperaturen in Aussicht gestellt hat, die man für diese Region nicht vermutet. 10-13 Grad und Regen. Also muss auch die Regenjacke und ä dickeres Jäckchen mit. Letztendlich war ich gewichtstechnisch (ich meine meinen Koffer 🙃) auf dem Hinflug schon im Grenzbereich und Rückzug musste ich beim Inlandsflug aufzahlen (Was aber in Südafrika kein „schmerzlicher“ Betrag war; 80 ZAR = 4,- Euro für 3 Kilo). Beim Zusteuern des Koffern auf die Langstrecke war die MA des Bodenpersonals dann äußert umgänglich und schob das Übergewicht darauf: „da haben sie bestimmt jetzt beim wiegen noch den Koffer gehalten und sich drauf abgestürzt“ 👍🏻

Über den Wolken...



Business Class Feeling gibt es im Flieger auch weiter hinten


Da der Flug von FFM nach Kapstadt nicht ausgebucht war konnten wir uns nach Belieben umsetzen. Das ermöglichte uns eine ungewohnte Beinfreiheit im Bereich Notausstieg. Zum Schlafen bin ich dann auf die komplett frei Reihe dahinter gewechselt und wir hatten beide, auch hier in der Economy Class mehr als ausreichend Platz :-) Zudem hätten wir auch fünf Kopfkissen und gleichviel Decken zur Verfügung gehabt (die wir natürlich nicht alle eingesaut haben). Komfortabler reisen kann man in der gebuchten Preisklasse wohl kaum. 

Freundlichkeit zahlt sich aus. Fazit: Der Wein aus der ersten Klasse schmeckt besser. 

 

Beim Flug über den Wolken hatte ich, da ja wahlweise auch ein Fensterplatz, die perfekte fotografische Ausgangsposition zum Festhalten des Sonnenuntergang in Video und Foto. Das wurde von der Stewardess (Das Bordpersonal war sowieso gut drauf; letzter Flug nach Kapstadt und dann da drei Tage vor dem Rückflug frei, also quasi standen auch sie vor einem kleinen Kurzurlaub) bemerkt. Da sie das zwar oft sieht aber nicht fotografieren konnte, bat sie um Möglichkeit der Fotoübermittlung. Na klar. Also geschwind via Airdrop die gemachten Fotos übermittelt. Als „Lohn“ gab es ab da für mich lecker Weißwein aus der ersten Klassen (aus dem Glas nicht Plastikbecher!) und für Ralf Bier free. Ja, man kann auch Bier mit AUS dem Flugzeug mitnehmen 🙃, den beim Ausstieg wurde  „Wegzehrung“ mitgegeben.

Nach über 11 Stunden Flug ist ein Stoß aus dem Deospray angenehm wie eine Rainshowerdusche.


06.04. 7:00 Uhr. Nach frühen Frühstück (gegen 5:00 Uhr) Landung am frühen Morgen in Kapstadt. Die als morgendliche „Wascheinheit“ genutzte Bordtoilette war seit Stunden belegt. Da wir dann gleich weiter zur Autovermietung den Leihwagen ordern und dann zum nächsten Event, der Fahrradtour durch Kapstadt aufbrechen wollten (straffer Zeitplan ;-), mussten an diesem Tag eben ein paar Stöße aus dem Deospray und ein Kaugummi reichen. Unsere Morgenhygiene wird sich besser, versprochen….



Linksverkehr ist insbesondere im Kreisverkehr eine Herausforderung.


Auch wenn wir hier in Kapstadt mit einem angenehmen „kleinen“ VW unterwegs sind, ist Linksverkehr irgendwie eine ganz eigenartige Sache. Ich konnte mich nie so recht damit anfreunden. Bei mehrspurigen Straßen und einer Vielzahl von Kreisverkehren, wie in Kapstadt, war ich froh, das Ralf den Wagen sicher lenkte. Eine Herausforderung im Speziellen ist es wenn man als Erster von der Ampel startet und abbiegen muss. Wenn ein Auto vor einem fährt kann man sich schon mal „dranhängen“. Selbst als Fußgänger muss man sich mächtig konzentrieren und so sollte beim Überqueren einer ampellosen Straße in die richtigen Richtung schauen.


Kapstadt im Regen ist auch nicht schön,  bei Sonnenschein schon. Hier am Kapp kann es aber leider auch mächtig windig und kalt sein.


Kapstadt bei sonnig-warmen-Wetter, mit der Seilbahn auf dem Table Mountain, Weintour durchs´ Constantia Valley , auf dem Chapman´s Peak Drive zum Kap….was hatten wir für Pläne hier unten am Kap. ABER: Nur am Anreisetag zeigte sich Kapstadt von seiner schönsten (sonnigen) Seite. So konnten wir die Fahrradtour durch die Stadt mit Gerrit, unserem Biketour Guide, noch bei schönem Sonnenschein, jedoch nicht so üppigen Temperaturen genießen. Glücklicherweise folgten wir einer Eingebung, an diesem ersten Abend in Südafrika auch gleich noch einen Abstecher über den Chapman´s Peak Drive, einer wundervollen Küstenstraße, die wir eigentlich bei unserem geplanten Ausflug zum Kap fahren wollten, zu unternehmen. Glücklicherweise. Denn was wir zwar in der Stadt unten nicht richtig spürten, hier war es derzeit mächtig stürmisch. Die Bahn auf den Tafelberg hatte bereits Ihre Fahrt eingestellt. Wir mussten also diesen Besuchsplan canceln und auf den Signal Hill ausweichen. Schon hier oben bekamen wir deutlich zu spüren, warum man den Seilbahnbetrieb eingestellt hatte. Leider wurde das Wetter nicht besser, die Temperaturen sanken und die nächsten beiden tage sollte es leider stürmisch und regnerisch bleiben. So konnten wir die geplante Weintour nur verkürzt absolvieren und mussten den Ausflug zum Kap absagen, da an den nächsten tagen der Chapman´s Peak Drive wegen Sturm gesperrt war. Schade. Kapstadt hat also noch Potential!  


Die Häuser und Betriebe gleichen in der Umzäunung Hochsicherheitsgefängnissen. Selbst Nussplantagen sind mit einem doppelten E-Zaun versehen.


Es ist schon eigenwillig, wenn man an Betrieben vorbeifährt sind diese neben einer rund um die Uhr präsenten Wachdienstbesetzung gesichert mit hohen Mauern und/ oder als Elektrozaun ausgewiesenen Abgrenzungen. Manchmal auch doppelt und zusätzlich mit Kameras bestückt. So geschützt zeigen sich zum Beispiel die Macadamia-Nussplantagen, die sich in Hasyview an unsere Ferienanlage anschließen. Aber auch die privaten Wohnanlagen werden aufwändig und abschreckend gesichert. Und nicht nur die teilweise luxuriösen Villen und Anwesen. Die „Grenzsicherung“ zum Nachbarn an unserem „Dream House“ in Hout Bay nahe Kapstadt ist es schon etwas irritierend. 


Nelson Mandela ist hier ein sehr verehrter, hochgeachteter Mann.


„Fünf Jahre nach seinem Tod wird Nelson Mandelain Südafrika mit religiöser Ehrfurcht als Vater der Nation verehrt. Sein Leben hatte er dem Kampf gegen das rassistische Aprtheidregime gewidmet, er predigte Versöhnung mit den Weißen und baute das Land als erster demokratisch gewählter Präsident aus den moralischen Ruinen der Rassendiskriminierung wieder auf. Doch trotz der historischen Verdienste des Friedensnobelpreisträgers, herrscht inzwischen vor allem bei der schwarzen Bevölkerungsmehrheit in Südafrika große Ernüchterung.“ schreibt 2018 der „Stern“. 

Am 11. Februar 1990, nur ein paar Stunden, nachdem Mandela freigelassen wurde, hielt er seine erste öffentliche Rede auf dem Balkon der Cape Town City Hall. Am Ort seiner bedeutungsvollen Ansprache steht heute eine Mandela Denkmal. Dieses zeigt uns Gerrit bei unserer Radrundtour gern und beschreibt die Achtung Mandelas aber auch die derzeitige Unzufriedenheit, die in Südafrika herrscht. "Madiba Magic" nannten die Südafrikaner den von Mandela ausgehenden Zauber - nach seinem Clan- und Ehrennamen Madiba. Die großen Hoffnungen die man damals auf einen Umbruch setzte wurden offensichtlich nicht zufriedenstellend erfüllt.

Haval ist ein chinesischer SUV.


Am Flughafen Durban nahmen wir dann bei Avis unser Gefährt für die nächsten Tage, der eigentlichen Reise durch Südafrika, in Empfang. Laut den Reiseunterlagen wird uns ein „TW Tiguan TSI SUV (2x4) o.ä.“ in Aussicht gestellt. Es sollte als „o.ä.“ ein tiefblauer HAVAL werden. Ein riesig großer SUV chinesischer Bauart, mit viel chinesischer Spielerei und komischen Eigenheiten, wie wir später mitbekamen. Das Koppeln des handys via Bluetooth war stets eine kleine Herausforderung und eine Reise durch diverse Einstellungs-Untermenüs. Zudem fährt hier in Südafrika keine SAU ;-) ein blaues Auto. 90% der Autos sind weiß. Also fliegen wir als Touristen nicht wirklich mit dieser blauen Riesenkarre unterm Radar.  

Geschwindigkeitsbegrenzungen werden hier durch Querschwellen in der Fahrbahn effizient durchgesetzt.


Insbesondere bei allseitigen Straßeneinmündungen, die meist einem kleinen Marktplatz gleichen (Straßenhändler an allen Seiten und Zustiegsmöglichkeiten für die kleinen Busse),  als auch Straßen vor Schulen sind mit Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder, manchmal sogar nur durch Achtungsschilder versehen. Diesem wird einprägsam durch mehrere in die Straße eingebaute Querwellen Nachdruck verliehen. In den meisten Fällen sind diese nicht nur leichte Huckel, sondern echte Wellenberge die es zu beachten gilt. Die eigentliche, optisch warnenden Strichmarkierung an diesen Stelle ist allzuoft verblasst, so das man steht ein wachsames Auge auf die Dinger haben muss. Zugegeben haben wir den Havel ein Mal mächtig darüber gescheucht. Seitdem klapperte aber das linke Radlager nicht mehr so wie am Anfang ;-)

Am Straßenrand laufen eine Menge Leute von A nach C, über B in die unendlich scheinbare Weite.


Nicht nur in der Gegend um Kapstadt sind eine Menge Menschen zu Fuß (erstaunlicher weise nur ganz Wenige via Fahrrad oder Motorrad) am Straßenrand unterwegs. Die „Schwarzen Wanderer“ ziehen ihres Weges, manchmal einer schier endlos erscheinenden, geradlinigen Straße entlang. Teilweise müssen Sie dabei wohl Stunden unterwegs sein um ans Ziel zu kommen. Außerhalb der Städte gesellen sich dann zu den Fußgängern am Straßenrand, auch an den großen Highways, allerlei Tiere dazu. Ziegen grasen am Straßenrand und Hirten treiben ihre Kühe entlang des Seitenstreifens. Das Gras muss hier wohl eine ganz spezielle (schwermetallhaltige) Note besitzen. Wildzäune bei 100/120 km, pah, wer braucht das denn hier ;-) Nicht immer scheint die Geselligkeit von Auto/Kuh einvernehmlich, wie Kuhkadaver am Straßenrand zeigten. 

Wein ist hier in allen Sorten mehr als gut (und preiswert).


Wir konnten (und wollten) ja nicht immer nur Bier trinken. Bekanntermaßen schreien ja die vergorenen Traubensäfte Südafrikas nach einem probeweisen Genuss. Zwar war die geplante Weintour im „Constantia Valley“ wetterbedingt leider nur in stark eingedampftem Umfang (wir haben zwei von geplant 6-8 Gütern geschafft) durchführbar, wir sollten aber noch andernorts genügend Gelegenheiten geboten bekommen, um den hier produzierten Wein zu verköstigen. Sicherlich kann man mit Chardonnay nicht allzuviel falsch machen, aber durchweg waren die (ohne Kennerblick) ausgewählten Tropfen allesamt ein feuchter Gaumentraum. Nachweislich kommt beim „Genußempfinden“ auch die Umgebung zum Tragen, wie hier beim traumhaften Blick auf den indischen Ozean beim Genuss des „Boplass Moscato Frizzante“  in Umhlali Beach, Salt Rock. Hier kostete der Mojito übrigens R85 = 4,25 Euro ;-)

Bei den Zulu im Dorf leben die Männer und Frauen in getrennten Hütten, damit die Männer stark bleiben 🙃


Das wurde uns bei der Führung durch das Zulu Dorf vom „weisen Mann“ gleichen Namens berichtet und der muß es ja wohl wissen. Es gibt schon seltsame Eigenarten des Zulu Volkes, wobei manche wohl zu den Mythen zu zählen sind, aber einiges scheint sich aus den Gegebenheiten und Notwendigkeiten des Umfeldes und der Lebensumstände entwickelt zu haben. Vielleicht ist es für uns nicht alles verständlich, noch nachvollziehbar, fußt aber meist auf Erfahrungen und/oder Notwendigkeiten zur Organisation des gemeinschaftlichen Lebens, wenn nicht gar des Überlebens. So auch die Trennung in Männer und Frauenhütten ;-) Anmerkung: Unterwegs sichtet man im Zululand, auch bei noch so modernen Wohnanlagen eine runde Hütte, meist etwa abgelegen auf den Grundstück platziert. Ob da dann „Mama Afrika“ Ihre Wohnstätte hat? Es wird wohl eher der Rückzugsrundbau für „Papa Afrika“ sein, schön eingerichtet mit Bierkühlschrank und Webergrill. :-)

Die Lautsprache der Zulu ist gewöhnungsbedürftig und manchmal verwundernd.


Die knallend-schnalzenden Töne, die in der Lautbildung der Zulu-Sprache vorkommen, bekommen wir Europäer irgendwie nicht hin. Da fehlt uns irgendwie die Beweglichkeit oder die notwendige Kontrolle über unsere Zunge. Mir fällt fast meine „Zahninterimslösung“ aus der Gusche, als ich das versuche. Aber in der Bedeutung ist sie einfach. Einfach in der Herleitung manchen Begriffs. So bildet sich beispielsweise der Name des kurzen Stoßspeers mit langer Klingenspitze (zur damaligen Zeit die kriegstechnische Revolution und neu eigeführte Wunderwaffe von King Shaka) aus „Ikl...“ dem Geräusch beim Eindringen der Waffe in den Körper des Gegners und „…wa“, der akustischen Wahrnehmung beim Rausziehen des Speers. „lkwa“ Lautsprache eben….Kopfkino aus, bitte!



Krokodile zählen wahrlich nicht zu den Kuscheltieren, Krokodilsfüsse sehen aber irgendwie niedlich aus.


Es ist schon ein wenig erschreckend und berührt zugleich, wenn man am Rande eines Weges in St. Lucia einen Gedenkstein entdeckt, der ergänzt mit mahnendem Text an den Tod eines Kindes erinnert, welches hier, unachtsam spielend, von einem Krokodil getötet wurde. Und ja, auch im CROCODILE CENTRE St. Lucia sehe ich die zumeist träge rumliegenden Krokos lieber aus der Ferne. Die beeindruckend mit Zähnen bestückten Biester scheinen friedlich zu schlafen, aber Krokodile schlafen wahrscheinlich nie. Plötzlich schlagen Sie die Augen auf und man glaubt im nächsten Augenblick schnellen sie herum und schnappen zu. Unheimlich irgendwie. Jedoch die Füsse dieser, gefühlt „kleinen Ungeheuer“, sehen dagegen irgendwie niedlich und knuffig aus.

Es gibt schon exotische Verkehrsschilder in Südafrika. Anderes Hinweisschilder sind manchmal auch verstörend. 


Sie stehen warnend an manch Straßenrand, Verkehrsschilder mit für uns eigenwilligen Silhouetten oder ergänzenden Zusatzschildchen. Da wird für die nächsten 3 km beispielsweise gewarnt „Beware Of Hippo´s Crossing“ (Warnschild mit schwarzer Nilpferdkontur) an der Ausfallstraße von St. Lucia oder in Mpumalanga⁩ „Beware! Roaming Animals“, die Warnung untermauert mit einer Elefantenkontur. Am Strandzugang hängt hier schon mal ein Schild mit der Aufschrift „Danger Crocodiles“, auffällig gestaltet im Knallgelb. Jedoch war dies Hinweisschild im ⁨Crocodile Centre in St. Lucia⁩ für uns dann doch etwas verstörend.



Pflanzenvielfalt und Blütenfülle in Südafrika, na klar! Na ja …


Hier gibt es natürlich Pflanzen, die nicht unbekannt sind. Wir kennen sie meist als vergleichsweise schmächtige Exemplare aus heimischen Gartencentern und Baumärkten. Über die beeindruckende Größe, insbesondere der hier wachsenden Palmen brauchen wir, denke ich nicht zu sprechen. Zugegeben hatte ich mir jedoch von der Blütenpracht mehr versprochen. Aber sicherlich liegt es an der Jahreszeit, hier beginnt eben nun der Winter. Und so sind die Pelargonien, die auf dem „Signal Hill“  dem Tafelberg Buschgrösse haben, längst verblüht und nur an den markanten Blättern zu erkennen. Besonders eindrucksvoll fand ich diese Palme

in St. Lucia, deren Wedelkrone man (vermutlich aus Platzgründen) quasi halbiert hatte, was sie scheinbar ohne Schaden überstanden hat. Nun existiert sie und in halber, nein nun noch beeindruckender, Pracht weiter und zeigt ein, für eine Palme, ungewohntes Farbenspiel. 

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Ein Baumriese im Abendlicht sieht aus wie ein überdimensionaler Brokkoli.


Als wir in St. Lucia mit erwartungsvollem Blick auf den Pool im „Elephant Hotel“ auf der Lauer nach den Hippos ausharrten, zeigte sich beim langsam ausklingenden Tag ein andres optisches Highlight. Im Zusammenspiel mit dem Licht der untergehenden Sonne und dem „Restlicht“ der Hotelanlage erstrahlt ein riesiger Baum hinterm Pool in geradezu magischer Kulisse. Das Grün des dichten Blätterdachs erzeugt den Eindruck eines überdimensionalen Brokkoli. Was es genau für ein Baum war, kann ich nicht sagen. Von uns erhielt er umgehend die Bezeichnung „Brokkoli-Tree“. Wenn Zulu eine Lautsprache besitzen, können wir doch auch eine Bildsprache erschaffen, oder?



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Flußpferde trinken offensichtlich gern sauberes, gechlortes Wasser und schlendern gern durch die Stadt.


St. Lucia ist bekannt für seine Nilpferde, die im St.-Lucia-See leben. Einige von diesen, friedfertig erscheinenden, Schwergewichten konnten wir auf unserer „HIPPO&CROC CRUISES“ sichten und bestaunen. Besonders faul in der Gruppe im Wasser vor sich hindösend sehen sie geradezu knuffig aus. Jedoch wird man in St. Lucia gewarnt. „Zum Essen fahren ist besser als laufen, denn die Hippos streifen hier nach Sonnenuntergang durch die Straßen“. Is klar ne ;-) ABER: Tatsächlich ist das hier so. Nilpferde sind nachtaktive Tiere. Abends steigen sie aus dem Wasser, um auf Nahrungssuche zu gehen. Wir konntenAugenzeugen dieses Verhaltens der sog. „Stadthippos“ (wenn auch erst beim zweiten Versuch) werden. Wir verfolgten das abendliche Treiben belustigt und staunend von der Dachterasse des „Elephant Lake Hotels“ aus. Hier kommen (zumeist) am Abend die Hipps aus dem nahegelegenen See zum Trinken an den Pool. Da war selbst die Kellnerin überrascht, das sich an diesem Abend gleich vier einen Schluck aus dem Hotelpool genehmigten. Dann trotteten sie weiter Richtung Mainstreet und weiter in den Ort. Ein spaßiges Schauspiel. Nicht ganz so spaßig, wenn man denen dann auf der Straße begegnet (selbst gesehen). Hipps gelten als schnell verunsichert. Dann rennen Sie erst einmal einfach drauflos. Mit bis zu 4,5 Tonnen Gewicht und fünf Metern Länge sind Flusspferde gewiss keine zierlichen Leichtgewichte und ein inniger Kontakt mit Ihnen ist nicht empfehlenswert. Angesichts der Knuffigkeit ist es verwunderlich aber zutreffend: Allein schon das Gewicht, gepaart mit der Unberechenbarkeit und der Beißkraft (Ausgewachsene Tiere können Ihr Maul bis zu 150°, über einen Meter aufreißen) macht sie zu Geschöpfen, denen man mit Respekt begegnen sollte. 



Sonnenuntergänge in Südafrika. Romantischer geht es kaum.

Es ist sicher nachvollziehbar, das Sonnenuntergänge, denen ja sowieso eine große Grundromatik innewohnt, hier besonders schön sind. Zum Farbenspiel kommt die eindrucksvolle Kulisse von Palmen und markanten Bäumen der Savanne hinzu. Traumhaft. Leider geht, als wir in Südafrika sind,  die Sonne schon sehr zeitig unter und der Tag endet früh. Die nächtliche Dunkelheit hüllt zu dieser Jahteszeit schon ab ca. 18:30 Uhr die Welt in tiefes Schwarz. Das hat zum Nachteil, das nach dem Abendbrot eine Nutzung der Außenanlagen, einschließlich Pool nicht erstrebenswert erscheint. Die Temperaturen passen, jedoch ist‘s dann mächtig finster…Der Tag endet früh. Vorteil, er kann früh beginnen. Was manchmal auch sein muss. Zur Morgensafari  heißt es in der „Rhino River Lodge“ 4:45 Uhr aufstehen!



Exotische Tiere hautnah, klasse. Vielfältige Naturschönheiten, mega!


Es ist schon wundervoll was die Natur erschaffen hat. Obwohl es im Tierreich manchmal den Eindruck macht, da hat man in die Teile-Restekiste greifen müssen. Die Zusammenstellung ging dann wohl nicht anders. So bei Hyäne, Gnu und Strauß. Zudem erscheint so mancher Ort, insbesondere die Gegend um Hazyview mit dem Blyde River Canyon, wie ein regelrechtes Wanderpradies, was natürlich nicht empfohlen, wenn gar unmöglich ist. Wir wurden von einer doch scheinbar recht blauäugig durch Südafrika reisenden spanischen? Familie mit zwei kleineren Kindern angesprochen, ob es wohl eine Möglichkeit gäbe, in den Canyon hinabzusteigen um unten am Fluß etwas wandern zu können…Wir konnten das verneinen und rieten zudem von diesem Vorhaben ab. 

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Büsche können enorme Stacheln ausbilden und erzwingen bei der Safarifahrt gekonnte Rechts-Links-Kombinationen.


Die Dornen der Vachellia (Arabische Akazie), die hier in allen Größen weitverbreitet das Grasland und die Buschsavanne begrünen, bilden stellenweise ein dichtes Gestrüpp, was selbst von Rhino und Eli ungern durchschritten wird. Warum wohl. Die dornenbesetzten Zweige markieren sich bösartig auf der Haut und auch beim Auto hinterlassen Sie schnell Kratzer. Dies erklärt die zahlreichen linksseitigen Streifen, die wir bei Übernahme des Havals bemerkten. Bei unsren mehrfachen Safaris hatten wir Glück und konnten uns jeweils auf eine Bank des Safaricars mittig setzen. So war dann das Ausweichen des, bei der wilden Fahrt durch den Busch meinst schnell auftauchenden, Gestrüpps nicht ganz so anstrengend. Einmal habe ich es nicht geschafft und ein solches Ding riß mir mein Cap vom Kopf. Glücklicherweise bin ich nur mit der Mütze hängengeblieben….

Amarula ist eine südafrikanische Marke für Spirituosen. Lecker ;-) Der Marula-Baum aus dessen Früchten der bekannte Wildfrucht-Sahne-Likör destilliert wird schmeckt aber auch Elefanten. 


Wir konnten es bei der Safari im „Manyoni Private Game Reserve“ live verfolgen, auch Elefanten lieben den Marulabaum. Jedoch nicht wie die Genießer des Likörs die Früchte, sondern die Rinde. Und so zerlegen Sie sprichwörtlich den Baum. Schaben mit Ihren Stoßzähnen die Rinde vom Stamm und trennen diese dann geschickt in nichtschmeckende Außen- und leckere Innenschicht. Genüßlich kauen sie unterm Blätterdach ihre Beute. Fällt, wie bei unserer Sichtung, gleich eine ganze Herde über den Baum her, ist dieser meist nicht mehr zu retten und geht ein. Vielerorts schützt man daher die Marulabäume mit einem Drahtgeflecht um sie vor dem „Fressfeind“ Elefant zu schützen. Denn ohne Marulabaum auch kein Amarula.

Anmerkung: Es sind sicherlich noch genügend Bäume, die Früchte für die Destillate der Amarula Distillers Corporation aus Stellenbosch liefern, vorhanden, denn die Marke unterstützt die Elefantenforschung, um die Elefanten zu schützen und die Population zu erhalten. 


Ein Frau hat ein Jeep fest im Griff

Im ‎⁨Manyoni Private Game Reserve⁩ waren wir mehrfach mit einer jungen Rangerin durch die Wildnis unterwegs, deren Herz nicht nur für die Natur, insbesondere den Nashörnern schlägt, sondern die auch den für die Safari-Tour umgebauten offenen Mehrsitzer-Jeep offensichtlich fest im Griff hatte. Geschickt lenkte Sie das Gefährt durch teilweise herausforderndes Gelände, wechselte bei Bedarf die Getriebe (was sichtbar nicht immer leicht fiel) und war selbst im Rückwärtsfahren souverän unterwegs. Unsere Hochachtung!



Sternfahrt zu Elefant, Löwe und Co.

Wir haben nicht nur eine Safari mitgemacht und sie hatten alle ihre besonderen Reize. Jedoch  im ‎⁨Manyoni Private Game Reserve⁩ Konten wir zweifelsohne von den doch recht zahlreichen Safariveranstaltern profitieren. Die Fahrer waren stets via Funk miteinander in Kontakt und informierten sich gegenseitig sobald eine interessante Tiersichtung erfolgte. Dann strömten geradezu Sternfahrt artig die Fahrzeuge zum angegeben Ort. 
‎⁨Im Mkhaya Game Reserve⁩, ⁨Lubombo⁩, ⁨Eswatini⁩ warren es dagegen nur zwei, die zudem meist nicht gleichzeitig im Einsatz waren. So war dann dort die Safari-Tour eher eine Buschfahrt mit Tiersichtungen auf gut Glück. 

Neben dem beeindruckenden Großgetier gibt es hier auch wunderschöne gefiederte Tiere.


Wir haben bei unseren Safaris neben den beeindruckten großen grauen  und braunen Riesen auch kleine meist farbenfrohe Vögel entdecken können, wie hier bei unserer Abendsafari im „Manyoni Private Game Reserve“, dieses Quartett von „Zwergspinten“. Aber nicht nur die Farbenpracht war einzigartig sondern auch Gesang und Rufe der Vögel. Manchmal auch kurios. So gibt es dort einen gefiederten Gesellen, ich konnte ihn leider noch nicht identifizieren, dessen Ruftöne wie ein PKW-Rückfahrwarner klingt. Das verstörte mich schon bei meiner ersten akustischen Begegnung nächtens in Kapstadt, als mich sein permanentes „Getute“ fast zur Verzweiflung gebracht hat. „Welcher A…. fährt den hier mit offener Scheibe im Hof ständig rückwärts?“ ;-) Wir haben in dann, unbekannterweise, einfach „Drivebackbird“ getauft. 



Sind wir hier nicht auch irgendwie „Dagga Boys“?


Wir sehen Sie bei den Safaris nicht nur einmal und es wird uns erklärt: Das sind echte „Dagga Boys“. Hääää? Unter den Büffeljägern ist das wohl eine bekannte Bezeichnung, die das Herz des Jägers höher schlagen läßt. Für alle Anderen, tierliebenderen Menschen hier die Erklärung. Als „Dagga Boys“ werden mindestens zwölfjährige Wasserbüffel bezeichnet. Sie tragen einen mächtigen Helm (Hornaufsatz). Die alten „Dagga-Boys“ sind wehrhafte Kämpfer, die einzeln oder in kleinen Trupps, meist nur zu zweit außerhalb der Herden ziehen. Mutig, stolz und selbstbewusst genug, sich alleine durchzuschlagen. Meist sehen sie nicht nur so aus als seien sie schlecht gelaunt. 

Der amerikanische Schriftsteller Robert Ruark sagte über den Büffel: »Er sieht Dich an, als würdest Du ihm Geld schulden ...« Recht hat er….

„Pumbaa“ ist auch hier eine verständliche, offizielle Bezeichnung für Warzenschweine.

Wer kennt sie nicht „Timon“ und „Pumbaa“ aus dem Film „Der König der Löwen“. Halten wir unseren Fokus auf „Pumbaa“, dem im Trickfilm rotbraunen Warzenschwein mit Hang zur Dramatik und liebenswertem Verhalten. In Echt ist Pumbaa eher grau statt rotbraun, aber, für uns geradezu hinreißend sind sie allemal. Es verwundert nicht, das „Pumbaa“ hier bekannt ist und sofort jeder weiß, was wir meinen, wenn wir auf Safari mit einem lauten, begeisterten „Pumbaa!“ Ausruf unsere diesbezügliche Tiersichtung kommentieren. Die sind schon knuffig diese kleinen Schweinchen, obwohl die Hauer auch Argumentationsmittel der besonderen Art verdeutlichen. Aber insbesondere in der Rhino River Lodge sind sie gesellig und friedlich und grasen zwischen den Unterkunftshäuser friedlich auf der Wiese. Scheucht man sie in der Wildbahn auf, rennen sie mit sofort aufgestellten Schwanz davon. Der Schwanz wirkt dann wie eine Positionsfahne, auch im hohen Gras, und ermöglicht das Zusammenbleiben der Tiere auch bei der „Flucht“, die manchmal zugegeben sehr gemächlich abläuft. 


Überlege weise was im Auto fehlt, wenn ein Affe zu Gast war.


Eigentlich sehen sie ja herzerwärmend niedlich aus, die kleinen Äffchen und Affen. Aber die Biester klauen alles was nicht niet und nagelfest ist. So geschehen in der Rhino River Lodge, wo ein Affe die offengelassen Seitenscheibe als willkommene Einladung verstand. Nicht nur das er unseren Avis-Helptracker aus der Mittelkonsole mitnam, er erbeutete auch Mautsensor, den er abmontierte, knapperte genüsslich an der Sonnenblende und kackte zu guter Letzt auch noch in den Fußraum der Haval-Rückbank. So viel, so gut (schlecht). Zum Glück hatten wir einen einheimischen Helfer, der uns bei der Suche nach den geklauten Sachen unterstützte und uns auf ein, für uns wie ein angekauter Kassenbong aussehendes, Fragment der Zulassungsvignette aufmerksam machte. Ohne die kann man mal so richtig Probleme bekommen, den eine KFZ Zulassung in Papierform gibt es nicht. Die wichtige Vignette, hatte der blöde Langschwanz auch noch von der Windschutzscheibe gepopelt. Da sie nur noch fragmentarisch zu finden war, folgte eine Bastellarbeit deutscher Ingenuerskunst mit Ergänzung aus rund ausgeschnittenen Notizzettel um wenigstens aus der Ferne den Schein zu wahren. An der Grenze ins Königreich hatten wir dann offensichtlich Glück. Zwar war die Nummer zur Feststellung der KFZ Zulassung nicht mehr zu scannen, da die Hälfte des Codes fehlte, die Handeingabe dann aber wohl erfolgreich. Unsere Affengeschichte nahm der Grenzer mit der sachlich wirkenden, dennoch leicht grinzend dargebotenen Äußerung: „It’s your Story“ zur Kenntnis. Daher: Immer und überall sind alle Autofenster zu schließen, (Schiebedach nicht vergessen). Affen klauen wie die Elstern und kacken dir ins Car. 




Wer nur langsam auf dem Highway vorankommt macht Platz auf den Seitenstreifen. 


Ja das geht auch. Bei den meisten Straßen (Fernstraßen) gibt es einen breiten, mit einer gelben Linie abgegrenzten Seitenstreifen. Dieser wird dazu genutzt um dem schnelleren Hintermann mal Platz zum Überholen zu schaffen. Meist sind es Busse und die langen Überland-Transporter die bereitwillig links langsam weiterfahren und dem Nachfolgeverkehr Platz machen. Mit einem kurzen „Warnblinken“ bedankt sich der Begünstigte, was mit einer kurzen Lichthupe erwidert wird. Geht ganz gut, aaaaber: das wird auch vom entgegenkommenden Verkehrsteilnehmer erwartet, wenn er auf der Gegenspur überholen möchte und sieht, das man ja links rüber fahren könnte. Also hat man nicht immer auf seiner Spur auch freie Fahrt, wenn eigentlich keiner vor einem fährt. Obacht also!

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Frauen haben hier gar nicht so schöne lange Haare, Extensions gibt’s beim Pakistani neben der Tanke. 

 

Wenn die afrikanische Frau nicht der eigentlichen Arbeit nachgeht, schmeißt sie sich mächtig in Schale. Die zumeist angenehm farbenfrohen, als auch von schmucker Zusammenstellung erdiger Töne geprägten, Gewänder und Kleider werden ergänzt durch zumeist kunstvoll geflochtenem Haar. Das da sicherlich nicht immer alles natürlich ist, kam mir in den Sinn, als ich im Supermarket des Pakistani neben der Tanke Extensions in den unterschiedlichsten Ausführungen entdeckte. Welch Enttäuschung ;-)!

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Elektrizität ist ein klasse Gut, Wasser ebenso.


Das Wasser in Südafrika ein kostbares Gut ist, ist nachvollziehbar. Wir waren, da sicher zu einer günstigen Jahreszeit unterwegs, nie von Wasserknappheit betroffen. An jedem Ort unserer Reise kam das begehrte Nass aus Hahn oder/und Dusche. Selbst in dem ein oder anderen Pool konnten wir planschen. Das Licht geht manchmal in Südafrika häufiger aus (kein Wunder, wenn man nur aus Kohle, die man importiert Strom erzeugt ;-) 80 Prozent des Stroms werden trotz bester Bedingungen für grüne Energie (Solar) aus fossilen Brennstoffen gewonnen.) Bei uns jedoch nicht unvorbereitet, denn im strohgedeckten Chalet im rustikales Buschcamp inmitten des „Mkhaya Game Reserve“ gibt es planmässig kein elektrisch Licht und keine energiespendende Steckdose. Das war zugeben eine echte Herausforderung. Ok, den Strombedarf von Handy und Co. konnten wir in den zwei Tagen via Powerbank abdecken, jedoch fühlten wir uns im vergleich zu den Einheimischen nachtblind. Sie schnellten, teilweise mit Serviertablett auf dem Kopf, wieselflink durch das Halbdunkel der Anlage. Wir hatten Mühe, auch ohne „Schädelgepäck“ nicht gegen den nächsten Baum zu donnern. Wir überlegten: Wie huldigt man eigentlich dem „Gott der Elektrizität“? Durch Opfergabe eines alten Haushaltgerätes an dem er sich so richtig austoben kann und es dann im Kurzschluß in Funken und Gestank aufgeht? 

Hyänen können nicht springen, sagt man. Ein Hyänentor am sonst offenen Schlafraum verspricht Sicherheit.


Die Besonderheit der Unterkünfte „Mkhaya Game Reserve“ im Swasiland ist die offene Architektur der Chalets. Es gibt hier keine Türen und Fenster. Eine umlaufende niedrige Steinmauer begrenzt das Gebäude unter dessen hohem Dach mittig die mit Moskitonetzen umgrenzten Betten stehen. Die Mauer wird unterbrochen durch ein ebenso niedriges gitterförmiges zweiflügliges „Eingangsportal“. Nicht besonders hoch dient es als Schutz vor eindringenden Hyänen. Wie man uns bei der Ankunft und Zuweisung unseres Chalets erklärte. Das Gitter, gerade vielleicht 50cm hoch ein Hyänenschutz….ooooook. Zugegeben war der Schlaf in der ersten Nacht im offenen Chalet, bedingt durch die zahlreichen Umgebungsgeräusche in dunkler Nacht, recht  flach. Der „Wildhüter des Vertrauens“ bestätigte uns am nächsten Tag auf Nachfrage: Ja, das stimmt und das flache Gitter reicht. Hyänen können nicht springen. Die würden auf Grund Ihres Körperbaus und der Kraftverteilung in den Vorder- und Hinterbeinen nur kurz, flach abheben und dann auf die Schnauze fallen… Das beruhigt….

Tanzen gehört hier einfach mit zum Glücklichsein dazu. Wobei es für uns eher ein Ausdruckstanz als rhythmisches Hin- und Herwiegen unserer Tanzauffassung ist. 

 

Nicht nur bei unserem Besuch des Zulu-Dorfes in St. Lucia konnten wir die ausdrucksstarken Tanzdarbietungen der einheimischen Bevölkerung bestaunen und bewundern, auch beim „Kulturabend“ im Wilderness Camp im Swasiland sahen wir Tänze, die wir in Deutschland wohl am treffendsten mit Ausdruckstanz beschreiben würden. Die Besonderheit der Bewegungen ist nämlich das möglichst intensive Hochreißen eines Beines in fast senkrechte Stellung und nachfolgend kraftvolles Aufstampfen des wieder herunter schnellenden Beines. Uns wird schon beim puren Betrachten klar, das ist ein kräftezehrendes Unterfangen. Mal ganz von der Infragestellung der eigenen Beweglichkeit dieser Art abgesehen. Und das geht meist nicht nur einmal, sondern möglichst oft, x-mal hintereinander so. Beeindruckend wie hier selbst die, nicht mehr ganz so junge Bedienung vom Frühstück, ihr Bein in die Höhe reißt und wieder donnernd zu Boden schnellen läßt. Beeindruckend und auch ein wenig beängstigend… Machen das Mehrere, bebt regelrecht der Boden unter uns und wir denken an die bis zu 14 kg schweren Früchte des Wurstbaumes die da in den Baumwipfeln hängen. Hoffentlich bleiben die dort…

„Nyala“ (Antilope) ist der meistgebrauche Ausruf bei der Safari und klingt noch lang im Ohr nach. 

 

Antilopen gibt es in Südafrika in Hülle und Fülle. Ist ja auch das Grundnahrungsmittel für Löwe und Co. Vom Einzeltier bis hin zu Herden großer Anzahl ziehen bei einer Safari oder dem einfachen Fahrtweg im Kruger von A nach B diese tierischen Bewohner der Savanne an uns vorüber. Da jede Tiereindeckung vom Safaricarlenker akustisch begleitet wird, ist ein „Nyala“ oft, sehr oft, zu hören. Es kratzt sich so in die Kleinhirnrinde ein, das man es nach geraumer Zeit selbst in den Sprachgebrauch übernommen hat und jede solchgeartete Sichtung einen derartige akustische Einordnung erhält. Wenn Sie aufgeregt sind und Gefahr im Verzug erahnen, machen die „Nyalas“ übrigens Laute, die den Ruf eines Geparden (ihres Fressfeindes) imitieren, um so die anderen Herdentiere vor der Gefahr zu warnen. Könnte jedoch auch in die Hose gehen, wenn es wirklich mal ein Gepard ist und die ein oder andere Antilope den Ruf als Fehlalarm deutet…. meine Meinung. 


Zu Fuß durch die Wildnis streifen, sicher ein Wagnis und solo ein No Go.

Als wir von der geplanten geführten Buschwanderung im „Mkhaya Game Reserve“ hörten, waren wir vorerst verwundert. Wussten wir doch, das es eigentlich strikt verboten ist, das schützende Safari-Car zu verlassen. Nicht mal aufstehen ist da eigentlich erlaubt. Nun sollte es zu Fuß durch den Busch gehen. Ok? Na der erfahrene Ranger, ein Zulu, wird schon wissen was er mit uns vor hat. Und so waren wir dann (wem wundert´s) nur zu Dritt, als es fußläufig in die Dornbüsche ging. Die einführende Erläuterung unseres Führers „Jungs, jedes Tier, was uns hier begegnen könnte, ist schneller, wegrennen macht keinen Sinn. Ruhig stehenbleiben müßt ihr!“ beunruhigte dann noch ein bisschen. Jedoch mehr als Termitenhügeln aus der Nähe und Mißkugeldrehkäfer sahen wir bei unserem Streifzug nicht. Zudem erhielten wir eine Einführung „Erkennen alter und frischer Kackhaufen von Rhino und Co.“ Und genau diese Fähigkeit unseres Zulu-Mannes führte uns bei der anschließenden Safarifahrt zu zwei, gemütlich am Wasserloch schlummernden, Spitzmaulnashörner. Auch hier wagten wir, angeleitet vom Ranger, das Heranpirschen zu Fuß. Unbeschreiblich….so nah!


Nebenstraßen haben hier sprichwörtlich die Qualität wie bei uns „neben den Straßen“.


Nicht grundlos gilt im Kruger 50 km/h Höchstgeschwindigkeit auf asphaltierten und 40 km/h Höchstgeschwindigkeit auf sandigen Straßen. Die dortigen „sandigen“ Straßen gleichen (zumindest zum Zeitpunkt unserer Nutzung zu dieser Jahreszeit) einem trittfesten Waschbrett, zusätzlich übersät  mit Schlaglöchern und Querrinnen. Da wird den Stoßdämpfern (und dem Fahrer) schon so einiges abverlangt. Was im Kruger noch nicht verwundert, ist auch im sog. öffentlichen Verkehrsraum keine Ausnahme. Hier sollte man nicht zwingend von den (wirklich gut bis sehr gut ausgebauten) Ferntrassen abweichen. Die Nebenstraßen gleichen dann eher einer besseren Baustraße und sind eine Herausforderung für jedes Fahrwerk. Zudem sinkt die Kilometerleistung rapide und der Zeitbedarf für die Bewältigung der St

Elefanten haben überall das Recht zur Vorfahrt/Vortritt. Besser ist es.


Elefanten sind schon beeindruckende Tiere, schon allein der Größe wegen. Wenn Sie so in einer Herde neben der Straße Ihres Weges ziehen, oder man sie via Tele am Berghang in großer Zahl beobachten kann, ist man schon euphorisch. Wenn Sie dann plötzlich hinter dem Busch auftauchen und sehr, sehr nahe an oder auf der Straße stehen, wird einen schon ä bissl mulmisch, wie der Sachse zu sagen pflegt. Wenn der Elefantenbulle, wild mit Ohren wedelnd und dem Rüssel schwingend, das voranfahrende Fahrzeug auf der geplanten Fahrtroute zurückdrängt, dann legt man schon mal besser (und schnell) den Rückwärtsgang ein und gibt für den grauen Riesen die Straße frei.

„Beware! roaming animals“ - „Vorsicht! Umherstreifende Tiere“ steht auf so manch Schild und manchmal sind die so riiiiichtig groß.


Wasserbüffel schlafen auch im Gebüsch am Parkplatz. Nirgendwo ist man hier sicher. 


Dieses Foto vom Zughotel „SHALATI, the train on the bridge“ in Skukuza (Kruger) hat uns fast eine Begegnung der besonderen Art beschert. Sorglos wie man sich eben auf einem Parkplatz vermeintlich bewegen kann, schlappten wir zu dessen Rand um einen guten Blick auf das beeindruckende Zughotel auf der Brücke zu erhalten. Was wir nicht ahnten, hinter dem Busch machte gerade ein Wasserbüffel sein gepflegtes Mittagsschläfchen. So schnell wie er aufgeschreckt, glücklicherweise in unsere Gegenrichtung, davonstiebt, genauso schnell rutscht uns das Herz in die Hose. Da haben wir aber mal richtig Glück gehabt. Wasserbüffel gehören, da eigentlich zu jeder Zeit mies und schlecht gelaunt, zu den gefährlichsten Tieren Afrikas. Hätte er den für ihn sicherlich leichteren ebenerdigen Weg nach vorn, auf uns zu gewählt, hätte es böse enden können… Aber mal ehrlich, das vermutet man doch nicht auf einem PARKPLATZ; seither schleiche ich zögerlich bei Rewe über die Parkfläche….

Selbst 20 km mit 40/50 km/h (durch den Kruger) können sich ziehen. Hier vergeht die Zeit gefühlt anders.


Bei den Straßenkarten für den Kruger sind die Entfernungen zwischen bestimmten Orten und/oder markanten Punkten sehr gut in Segmente unterteilt. Diese sind dann mit Kilometerangaben und, das ist besonders hilfreich und wichtig, eines abgeschätzten, dafür notwendigen Zeitbedarf für die Strecke versehen. Denn hier läßt man sich leicht von den Kilometerangaben täuschen. 50 km sind eben mal nicht so schnell in ca 1/2 Stunde wie auf einer guten Fernstraße in Deutschlang abzureiten. Die Straßen lassen es einfach nicht zu. Und da sprechen wir nicht mal von den sandigen Nebenstraßen auf denen selbst die einzuhaltende Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h unrealisierbar erscheint. Man sollte da mit bedacht die Reisezeit im Auge behalten. Insbesondere für die Rückfahrt, da die Camps 18:00 Uhr Ihre Pforten schließen. Und so trotten wir, eingereiht in einer Herde „Heimkömmlinge“, zurück nach Berg-en-Dal und passieren 17:51 Uhr (Siehe Fotosignatur) das Tor. Das nenne ich mal effektives Zeitmanagement….oder einfach nur Glück.



Buschbabys, niedliche, kleine Geschöpfe die das Herz erwärmen und auch schon mal mit dir zu Abend essen. 


Schon im ⁨“Mkhaya Game Reserve⁩“ hatten wir unsere erste, wenngleich unspektakuläre, Begegnung mit einem Vertreter der Galagos, auch Buschbabys genannt. Einer dieser  kleinen Primaten zog sich dort, beim Start unserer Morgensafari, gerade verschlafen in eine Baumkrone zurück. Galagos sind nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie in Blätternestern oder in Baumhöhlen. Das wir diese niedlichen Tierchen noch einmal und auf besondere Weise viel schöner zu Gesicht bekommen sollten, wussten wir da noch nicht… Wir sitzen Tage später im Kruger Nationalpark auf der Restaurantterrasse des Berg-en-Dal-Camps und schlürfen zum Abendessen unsere Brokkolisuppe, da erscheinen Sie. Scheinbar aus dem Nichts auf den Tisch gebeamt sind sie da, und anfangs gleich wieder weg. Die kleinen (ca 10 cm großen) Tierchen bewegen sich so schnell und geschickt, das man große  Mühe hat festzustellen wo sie gerade sind. Mit blitzschnellen Sprüngen aus dem Stand in den Baum (sensationelle Sprungkraft!) sind sie mal da und auch gleich wieder weg. Ist es einer, sind es zwei? Es sind zwei an der Zahl, die zunehmend frecher und mutiger werden. Bis sie sich am Rest unser Suppe den Bauch vollschlagen. Wir denken Brokkoliesuppe wird jetzt nicht soooo schädlich für unsere neuen, kleinen possierlichen Freunde sein. Obwohl. Wir können nicht sagen, ob die Nacht für beide ruhig verlaufen ist, ob, dank des blähenden Kohls, die Sprünge leichter und höher, oder gar ungenauer und schwieriger verliefen.

Ab Ostern ist hier Wintersaison und die Lodges fast menschenleer. Auch das Gedränge an den Sehenswürdigkeiten hält sich in Grenzen.


Wie wir von unsrem letzten Lodgebesitzer in Hazyview berichtet bekamen, ist in Südafrika die eigentliche Urlaubssaison nach Ostern beendet. Da beginnt hier der Winter. OK, definieren wir mal Winter neu. Wir sitzen hier gemütlich beim Frühstück auf der Terrasse, wobei zeitgleich in Deutschland die Frauen bei Minustemperaturen im April bibbern. Aber ja, alles eine Sache der Gewöhnung. Wir sehen hier schon die „Mama Afrika“ mit Pudelmütze bei 27 Grad in Ihrer Verkaufsbude „frieren“ und Passanten mit dicker Daunensteppjacke. Irgendwann muss man ja die Winterklamotten tragen. Für uns hat es den Vorteil, das wir in den meisten Lodges die besten Zimmer bekommen und wir in Hazyview die Anlage quasi für uns alleine haben und uns ungestört am Pool austoben können. Auch an den meisten Sehenswürdigkeiten, wo sonst sicherlich der Löwe steppt, hält sich der Besucheransturm in Grenzen….

Viele Blühpflanzen kennt man aus dem Gartencenter, hier nur größer. 


Was bei uns im Garten- und Baumarkt auf Pflanzenliebhaber wartet gibt es hier meist in Hülle und Fülle. Und in Größen die vermutlich beim Blick auf den Preiszettel im heimischen Gartenfachmarkt zum Defibrillator eilen liese. Wie mächtig dicke „Elefantenfüße“ etc. Palmen und Aloegewächse gibt es in den unterschiedlichsten, stattlichen Größen. „Schusterpalmen“ nimmt man hier auch auch zur Gartenbegrünung in größerer Anzahl im Freiland. Die bei uns beliebte, schattenvertragende „Sansevieria“ gibt es als Beet füllende Auspflanzung.

Mit Karte kann man auch Kleinstbeträge an den abgelegensten Orten bezahlen. 

 

Schilder wie „Hier keine Kartenzahlung“; „Kartenzahlung erst ab 10 Euro möglich“ oder ähnliche zahlungsabwicklungseinschränkende Maßregelungen, die man aus Deutschland kennt, sucht man hier vergebens. Meist erntet man auf die Frage „Can i pay with card“ fast schon ungläubige Blicke und ein „but of course“, kombiniert mit einem eher verwunderten Blick. Selbst „Straßenhändler“ an den entlegensten Stellen und scheinbar weit entfernt jeglicher ziviler Ansiedlung zücken Ihr Kartenlesegerät. Und da geht es auch schon mal um Kleinstbeträge, deren Zahlung ohne Murren so abgewickelt werden kann.

An jedem Parkplatz gibt es bereitwillige Carwächter, die auf den Wagen bei Abwesenheit ein wachsames Auge werfen (wollen).


Steuert man seinen fahrbaren Untersatz auf irgendeinen Parkplatz stehen da allermeist hilfsbereite Einweiser zur Verfügung, die einen auf die (nur für uns freigehaltenen ;-) Parklücke winken. Selbst wenn man dieses Angebot nicht annimmt, bieten dann besagte Parkplatzwächter selbstlos an, auf das abgestellte Fahrzeug ein wachsames Auge zu werfen, bis man wieder da ist. Uns erschließt sich jedoch, wie sich so manch schmächtiger Bewacher gegen ggf. aufkreuzende Autoknackergangs verhalten wird… Aber es ist eine Art versprochene Dienstleistung, kein bloßes Betteln, die man gern mit einem 4 Rand-Stück honoriert. Manchmal sind es auch zwei (noch schlafende) Hunde, wie auf dem Parkplatz beim „Chubb Pig“, die auf die Autos aufpassen (kostenfrei!)

Krokodil schmeckt wie Hühnchen und Gnu ist ä zähes Vieh.


Ich hatte mich auf „besondere, landestypische“ kulinarische Köstlichkeiten gefreut, das muß ich zugeben. Beim Frühstück wurden diese Erwartungen, bis auf das sortenreiche Frischobstangebot, jedoch nicht erfüllt. Selbst im abgelegnen Stone Camp gab es die klassische Frühstückszusammenstellung: Wurst, Bohnen, Ei in gewählter Ausformung, Schinken und Marmelade. Dazu Toastbrot, immer Toast! Im Stone Camp wenigstens geröstet auf einem Gitter über der offenen Feuerstelle. Beim Abendessen forcierte ich mich am Kap auf Fisch. Kingklip (Südafrikas bester Fisch mit festem, weißem Fleisch) und Hai standen auf der Speisekarte, lecker. Fisch habe ich am Kap mehrmals, allabendlich gegessen bis ich selbst bald Schuppen bekam. In Hazyview probierten wir uns dann an Gnu und Krokodil. Beides war kein rechter Gaumenschmaus, dem wir das am nächsten Tag folgende Rindersteak in gleicher Lokalität jederzeit vorziehen würden. Krokodil ist ähnlich wie Hühnchen, auch eine kleine Knaupelei und Gnu einfach nur zäh ohne markanten Geschmack.

Black Label ist hier ein wohlschmeckendes Bier mit Drehkronenverschluss; leicht zu öffnen. 


Nachdem wir in Hout Bay/ Kapstadt mit „Castle Lite/Lager“ (Südafrikas Nationalbier) unser kleines Biertasting begonnen hatten, probierten wir uns an „Stellenbrau“ in St. Lucia ,“Siebte premium Lager. The Pride of Eswatini“ im Swaziland und „Castle Charles Glass“ in Skukuza. Bis wir in Mpumalanga⁩ im Kruger unseren Favoriten entdeckten: „Carling Black Label“. Das ist hier keine hochwertige Sorte der bei uns bekannten Whiskysorte Red Label sondern ein gutes, trinkfreudiges Hopfen-Gesöff, ursprünglich aus Kanada stammend.  Mit klasse drehbaren Kronkorkenverschluß. Diese Verschlussart, hilfsmittelfrei zu öffnen, bedarf zwar zugegebener Maßen etwas Übung und notwendigen Hornhautbesatz an der Hautinnenfläche, aber ist echt ein Mehrwert. PS.: Die Kellnerin in St. Lucia öffnete die Flaschen in Sekundenschnelle, quasi im Verlaufe eines Wimpernschlages. Ich hatte anfänglich nach jedem Öffnen eine Handinnenflächenrötung, aber dann ging’s. Ergänzender Hinweis: das ebenfalls verkostete „Windhoek Lager“, ein in Südafrika gern

getrunkenes Bier aus Namibia haben wir abgewählt, das es bei uns recht heftige Blähungen verursachte, was einer teilweise gemeinsamen Doppel-Deckennutzung des Nachts nicht 

100 Rand Reserve einstecken zu haben bringt einen nicht weit.  Klingt viel, ist wenig.

Der Umrechnungskurs von Südafrikanischen Rand zu Euro ist rein rechentechnisch eine einfache Sache, 20 Rand sind ca. 1 Euro. Das läßt sich im Kopf recht leicht ermitteln, Null weg durch zwei. Jedoch hat man im Kopf, oder im Gefühl so festgefahrene Vorstellungen… Als wir unsere Bargeltreserve sichteten, um ggf. für eine hier tatsächlich nicht oft benötigte Zahlweise in Bar gewappnet zu sein (Trinkgelder, Tankstelle im Niemandsland etc….) behielten wir einen schönen, blauen Hunderter als Reserve in der Hinterhand. Vielleicht war es die aus der Historie ins Hirn eingebrannte Vorstellung, das ein blauer Hunderter gut sei, so als Bargeldreserve. Nach kurzer Überlegung stellten wir dann doch fest…. Völliger Blödsinn ;-) 100 Rand Bargeldreserve, das sind gerade mal 5 Euro. Damit kommt man selbst in Südafrika nicht wirklich weit…


Wenn Schlaglochschilder auftauchen sollte man die ernst nehmen, denn dann tauchen die nur mit Feinsand aufgefüllten Krater in Kürze auf.


Bei einem Achtungsschild mit dem Zusatz „Potholes“ sollte man als Fahrer eines nicht offroad geeigneten PKW´s  aufschrecken. Geht man von der Einzelbedeutung der Wortzusammensetzung aus, sind es „Topf-Löcher“ und die haben hier tiefe Töppe. Manchmal gleicht die eigentlich asphaltierte Fernstraße (hier reden wir nicht von Nebenstraßen) einem Flickenteppich aus noch unbehandelten Neukratern, (anders kann man die Dinger nicht bezeichnen) oder eine ganze illustre Ansammlung davon, die auch der geübte Cardriver nur schwer zu umfahren vermag. Auch ist die „Schlagkraft“ auch bei behandelten potholes nur geringfügig geringer, denn meist füllt man sie nur mit trockenen, feinem Sand auf. Keine wirklich dauerhafte Problemlösung, wie wir meinen und manchmal auch zu spüren bekommen…

Es heißt Abschied nehmen...

Unsere Reise geht zu Ende. Jedoch sollte diese letzte Etappe mit unserem Auto noch einmal die spannendste und aufregendste sein, aber das wussten wir noch nicht, als wir, vermeintlich gut vorbereitet und mit einem dicken Zeitpolster in unserer letzten Unterkunft in Hazyview aufbrachen...

Berlin ist hier auch der Name eines Wasserfalls; An Heidelberg sind wir vorbeigefahren.


Etwas abseits vom „Blyde River Canyon“ gibt es einen Wasserfall namens „Berlin“. Warum auch immer. Besonders sehenswert ist er jedenfalls nicht (sagt Ralf), daher lassen wir ihn bei unserer Tour zu den „Three Rondavels“ links liegen. Bei unserer Fahrt zum (falschen) Flughafen Nelspruit passieren wir einen Wegweiser mit dem Hinweis auf eine „Besiedlungsstätte“ namens „Heidelberg“. Orte mit diesen Namen gibt es weltweit so einige. So gibt es in Europa 5 Orte gleichen Namens, einer sogar als Ortsteil der Gemeinde Seiffen/Erzgebirge. In Nordamerika stattliche zwölf, in Australien/Ozeanien zwei und eben in Afrika auch zwei mal „Heidelberg“. Uns fehlt leider hier die Zeit um mal in Heidelberg vorbeizuschauen, wie groß dieses Kaff ist. 

Der Rückfahrwarner beim Haval ist nicht gut. Bei der Buschfahrt gibt es linksseitig einige Scratches.


Als wir unseren blauen „HAVAL-Gelände-Panzer“ am King Shaka International Airport in Durban übernommen haben, waren wir noch besorgt über die bereits vorhandenen, zahlreichen Kratzer im Lack an der linken Seite des Fahrzeuges. Da sollten jedoch im Verlaufe unserer „Nutzungsdauer“ noch einige dazukommen. Es ist schier aussichtslos, den miesen Dornbüschen am Straßenrand zu entkommen. Die Dinger (Siehe auch die Ausführungen unter „Stachelbüsche“) verursachen nicht nur bei den Dickhäutern Narben auf der Haut, sondern eben auch bei unserem HAVAL. Zugegeben blödsinnig ist der eingebaute Rückwärtshinterniswanner. Optisch zeigt er nur eine, rot markierte Grenze an, wo es dann zum Kontakt kommen wird. Akustisch piept er erst, wenn man es schon anderweitig hört. So geschehen bei Abfahrt aus der „Rhino River Lodge“, als ein Hinweisschild zur Lodge, befestigt auf einem Holzpfahl weichen musste. Die Liste der Schäden bei Rückgabe des Fahrzeugs in Nespruit war (auch begründet durch besagten Affenbesuch) recht umfangreich… (Anmerkung: Fahrzeug war glücklicherweise vollversichert, bis jetzt kamen keine Forderungen)

Nelspruit hat zwei Flughäfen und Google Karten zeigt als ersten den privaten an!


Wir waren so gut gelaunt als wir mit gut einer Dreiviertelstunde Zeitpuffer am (für uns vermeintlich richtigen) Flughafen in Nelspruit beim Sicherheitsdienst an der Einfahrt nach der Leihwagenrückgabe fragten… Ok, das der Flughafen weit außerhalb war und nicht recht groß, daran konnte sich Ralf noch erinnern. Der hier war jedoch noch ein bisschen kleiner und eine Avis Station gab es hier nicht, wie man uns berichtete. Wir waren schlicht und ergreifend, da wir uns blind auf (die zugeben unglückliche) Routenvorgabe von Google Maps verlassen hatten, am falschen Ort. Auch die Fahrzeit, ausgehend von unserem Startpunkt, war für beide Flughäfen nur geringfügig unterschiedlich und daher kein Grund zum Prüfen und Hinterfragen. Also mal schnell auf der Rollbahn dieses Sportflughafens gewendet und dann flink ans andere Ende der Stadt…. Puh das war knapp, trotzdem geschafft. Der „International Airport Nelspriut“ sieht aber auch niedlich aus:

Amerikaner in der Gruppe im Kleinflugzeug hinter einem sind zum Ko….


Auf dem (glücklicherweise zeitlich kurzen) Flug zurück von Nesbruit nach Johannesburg hatten wir das zweifelhafte Glück uns das doch recht kleine Fluggerät mit einer Gruppe, vermutlich Amerikaner, teilen zu müssen. Abgesehen von den großen Transportbags für Weinflaschen, die sie mit ins Flugzeug wuchteten, hatten sie vermutlich schon ein, zwei Gläs´l intus. Da wurde sich dann hinter uns lauthals kreuz und quer über mindestens vier Sitzreihen unterhalten, die Erfahrungen der letzten Tage ausgetauscht und Lebensgewohnheiten und Vorlieben preisgegeben. Nur noch eine Stunde länger und es hätte sicherlich ein paar ungewollte Absprünge über dem südafrikanischen Hochland gegeben. Und das wären sicherlich nicht wir gewesen! 

Flugzeugessen ist zwar nicht schlecht, aber….


Wir hatten ja, flugzeitbedingt mehrere „Begegnungen“ mit den kulinarischen Köstlichkeiten, die hoch über den Wolken serviert werden. Selbst beim kurzen Inlandsflug mit „CemAir“ von Kapstadt nach Durban gab es einen kleinen Sandwich-Snack. Aber halten wir den Fokus auf das Langstreckenmal der Lufthansa. Da gibt es zum Frühstück, welches bei uns auf Grund der zeitigen Anflugzeit fast in der Nacht serviert wurde, schon mal gesalzene Butter mit Marmelade auf ein eher unknackiges Weißmehlstück. Das warme Abendbrot ist da schon eher ein recht gutes Essen, wenn auch kein Hochgenuss. sagen wir mal so: Essen aus der Assiette ist ja immer eine Herausforderung und dafür war es gut.
Beim Rückflug mit einer 747 bekamen wir zudem ein flaues Gefühl in der Magengrube, da der Vogel schon etwas in die Jahre gekommen zu sein schien. 

Wir sind wieder zurück ...

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